Personenrettung aus Abrissgebäude

THW Günzburg übt für den Ernstfall

Im Rahmen der vergangenen Ausbildung konnten die Helferinnen und Helfer des THW Günzburg ihre Erfahrungen im Bereich Verletztenrettung erweitern. Das gebotene Einsatzszenario (Mehrere vermisste Personen in einem teileingestürzten Gebäude) ist auch in der Praxis keine Seltenheit, wie die jüngsten Ereignisse in Amerika zeigen, und steht deshalb im Fokus der Ausbildung des THWs.

Nach einer kurzen Lageeinweisung vor Ort begannen mehrere Trupps mit der Erkundung des Gebäudes, bei der zwei verletzte Personen gefunden wurden. Basierend auf dem Erkundungsergebnis wurden zwei Übungsabschnitte gebildet sowie ein Einsatzkonzept erarbeitet, um die Rettungsaktion möglichst effizient durchzuführen. Parallel zur Erkundung bereiteten einige Helfer die erforderlichen Materialien für eine großräumige Ausleuchtung der Schadensstellen vor.

Im erste Übungsabschnitt galt es eine verschüttete Person zu retten, die sich auf dem Dachboden befand. Eine besondere Herausforderung an diesem Szenario stellten die schlechten Zugangsmöglichkeiten zum Dachgeschoss dar. Um zu der verunglückten Person zu gelangen, musste eine enge, steile und nicht gesicherte Treppe passiert werden. Erst danach konnte mit der Beseitigung der Trümmer und der Befreiung der vermissten Person begonnen werden. Nach einer kurzen Erstversorgung wurde der Verletzte auf einer Trage fixiert, was durch die herumliegenden Trümmer und den dadurch stark begrenzten Bewegungsraum zusätzlich erschwert wurde. Der Verletztentransport über die schmale Treppe ins Erdgeschoss stellte allerdings die größte Herausforderung dar.

Beim zweiten Übungsabschnitt musste eine Person aus dem ersten Obergeschoss gerettet werden. Dieses Szenario war besonders anspruchsvoll, da die verletzte Person durch den Fußboden durchgebrochen war und zwischen dem Erdgeschoss und dem ersten Obergeschoss feststeckte. Hier mussten die Helfer besonders vorsichtig vorgehen, da die akute Gefahr bestand, ebenfalls durch den Holzboden zu brechen. Außerdem war auch hier kein direkter Zugang zur Person möglich, da der einzige Zugang zum Raum nicht passierbar war und daher zunächst ein Wanddurchbruch durchgeführt werden musste. Da in dem Mauerwerk allerdings auch Stromleitungen verliefen und Fachwerk verbaut war, konnte kein Großwerkzeug für den Durchbruch eingesetzt werden, sodass die Helfer die Wand mit Vorschlaghammer und Pickel durchbrechen mussten.

Die Helferinnen und Helfer bearbeiteten die beiden Übungsszenarien äußerst konzentriert und effizient und konnten schon nach kurzer Zeit beide Personen aus dem Gebäude transportieren. Auch die Übungsleitung war zufrieden mit der Ausbildung und lobte die Helfer für die strukturierte und vorbildliche Herangehensweise und Durchführung der Übungsszenarien.


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