Seit einigen Jahren üben die THW-Nachwuchshelfer aus Günzburg, Dillingen und Neu-Ulm gemeinsam den Ernstfall. In diesem Jahr durfte der Ortsverband Günzburg die Ganztagesübung organisieren und wurde dabei vom Jugendrotkreuz Günzburg unterstützt. In gemischten Gruppen galt es insgesamt drei Einzelübungen und eine gemeinsame Großübung zu bewältigen. Der Name der Übung leitet sich von der jährlichen Großübung des bayrischen THW ab, die „Blauer Löwe“ genannt wird.
Ein Landwirt wurde zwischen seinem Traktor und einem Strohballen eingeklemmt. Die Jugendlichen mussten ihn mit schwerem Gerät möglichst schonend aus dieser Lage befreien und nach der Erstversorgung an den Rettungsdienst übergeben. Da die Einheiten unter den Gruppen gemischt wurden, mussten sich die jungen Katastrophenschützer auch damit auseinander setzen, dass sie sich untereinander nicht kennen und einem unbekannten Gruppenführer folgen müssen.
Dies entspricht im Technischen Hilfswerk (THW) der Realität, da als Bundesorganisation die Einheiten auch einzeln in ganz Deutschland, sowie weltweit eingesetzt werden können und man somit mit anderen Helfern eingesetzt wird ohne das man je zusammengearbeitet hat.
In einer zweiten Übung, musste ein gestürzter Radfahrer aus einer Schlucht gerettet werden und das nur mit Hilfe von Leitern und einer Krankentrage. Besonders wichtig dabei ist der Eigenschutz der Einsatzkräfte, sowie die Kommunikation untereinander, damit nicht nur der Patient gerettet werden kann sondern auch den Helfern nichts passiert. Aber auch die strukturierte Suche in der Fläche muss geübt werden, damit vermisste Personen gefunden werden können. Besonders in unübersichtlichen Gebieten ist es wichtig jede Ecke genau durchsucht zu haben. Dies war unter anderem bei der dritten Übung wichtig, so konnten bewusstlose Personen im Wald neben dem Kinderspielplatz aufgefunden und sofort mit den erforderlichen Erste-Hilfe-Maßnahmen versorgt werden.
Die Helfer vom Jugendrotkreuz haben besonders die Versorgung der Verletzten beobachtet und im Anschluss wertvolle Tipps weitergegeben. Dank der realistisch geschminkten Opfer, welche sich auch entsprechend laut bemerkbar machten, war die Übung für die jungen THW’ler sehr reell.
Bei der letzten gemeinsamen Großübung musste mitten in der Stadt ein Steg erstellt werden, der als Behelfsübergang für die Bevölkerung dienen sollte. Unter den Augen der Günzburger Bürger, konnten die Jugendlichen beweisen, dass sie für den Ernstfall gut ausgebildet sind.